Thema des Tages
06.12.2024
Schwere Arbeitsbedingungen für den Nikolaus - für das Christkind auch?
Schwere Arbeitsbedingungen für den Nikolaus - für das Christkind auch?
Regen, Schnee, Sturm - aktuell ist beim Wetter in Deutschland viel geboten! Schwere Arbeitsbedingungen also für den Nikolaus, vor allem auch, weil der Regen klar den größeren Anteil des heutigen Niederschlags einnimmt. Auch über das Wochenende hinweg bleibt es sehr unbeständig und windig. Grund ist eine regelrechte "Tiefdruckparty" über Deutschland. Naja, von "Party" zu sprechen, ist vielleicht etwas übertrieben, da in den kommenden Tagen eigentlich immer nur ein Tief unsere Tanzbühne betritt. Gemeint ist schlichtweg, dass der Tiefdruckeinfluss zumindest einmal bis Anfang nächster Woche anhält. Die Hauptprotagonisten dabei heißen am heutigen Freitag WILHELMINE und am Wochenende XAVERIA (international auch unter DARRAGH bekannt).
Schnee konnte und kann der Nikolaus vergangene Nacht und heute also, wenn überhaupt, nur im (zumeist höheren) Bergland antreffen. In der Folge dürfte er beim Herausschreiten aus dem Walde nur den Wenigsten unter uns ausgerichtet haben, dass es sehr weihnachtet. Da stellt sich natürlich schnell die Frage, ob es das Christkind in Sachen Schnee etwas besser haben wird. Und tatsächlich mehren sich bei uns im Deutschen Wetterdienst die Anfragen hinsichtlich der Chance auf weiße Weihnachten.
Wer hier nun auf eine konkrete Ansage wartet, ob es dieses Jahr weiße Weihnachten gibt, oder nicht, den muss der Autor leider enttäuschen. Denn auch für das Weihnachtswetter gelten die Grenzen der Vorhersagbarkeit. Was man allerdings durchaus machen kann, ist eine Einschätzung zu geben, wie wahrscheinlich weiße Weihnachten mit Blick in die Historie überhaupt sind.
Dem Blick auf die nebenstehende Abbildung dürfte bei den meisten recht schnell Ernüchterung folgen. Denn die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten, also für eine Schneedecke von mindestens 1 cm an allen drei Tagen vom 24. bis zum 26.12., ist vielerorts sehr gering. In Zahlen umgemünzt bedeutet das eine Chance von bis zu 20 % in weiten Teilen des Landes beziehungsweise sogar nur bis zu 10 % in der norddeutschen Tiefebene sowie in den west- und südwestdeutschen Flussniederungen. Oder umgekehrt ausgedrückt: Maximal alle 5 bis 10 Jahre ist in den angesprochenen Regionen mit weißen Weihnachten zu rechnen. Die Zahlen beziehen sich dabei auf das 30-jährige Mittel zwischen 1991 und 2020.
Etwas höhere Chancen hat man naturgemäß in den Mittelgebirgen und im südlichen Alpenvorland mit immerhin 20 bis 50 %. Über 50 % liegt die Wahrscheinlichkeit nur in den Hochlagen der Mittelgebirge und in den Alpen. Dort ist also rein statistisch mindestens alle zwei Jahre durchweg eine Schneedecke zu erwarten. Die höchste Schneesicherheit mit 90 bis 100 % hat man an Weihnachten in den Gipfellagen des Bayerischen Walds und - wenig überraschend - der Alpen.
Aber wie sagt man so schön: Ausnahmen bestätigen die Regel! Vielleicht trotzt der ein oder andere Landstrich an Weihnachten ja doch der Statistik und hüllt sich in ein weißes Kleid. Sobald das Weihnachtswetter innerhalb des Vorhersagehorizonts rutscht, werden wir Sie sicherlich auch an dieser Stelle darüber auf dem Laufenden halten.
Dipl.-Met. Tobias Reinartz
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 06.12.2024 Copyright (c) Deutscher Wetterdienst
Schnee konnte und kann der Nikolaus vergangene Nacht und heute also, wenn überhaupt, nur im (zumeist höheren) Bergland antreffen. In der Folge dürfte er beim Herausschreiten aus dem Walde nur den Wenigsten unter uns ausgerichtet haben, dass es sehr weihnachtet. Da stellt sich natürlich schnell die Frage, ob es das Christkind in Sachen Schnee etwas besser haben wird. Und tatsächlich mehren sich bei uns im Deutschen Wetterdienst die Anfragen hinsichtlich der Chance auf weiße Weihnachten.
Wer hier nun auf eine konkrete Ansage wartet, ob es dieses Jahr weiße Weihnachten gibt, oder nicht, den muss der Autor leider enttäuschen. Denn auch für das Weihnachtswetter gelten die Grenzen der Vorhersagbarkeit. Was man allerdings durchaus machen kann, ist eine Einschätzung zu geben, wie wahrscheinlich weiße Weihnachten mit Blick in die Historie überhaupt sind.
Dem Blick auf die nebenstehende Abbildung dürfte bei den meisten recht schnell Ernüchterung folgen. Denn die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten, also für eine Schneedecke von mindestens 1 cm an allen drei Tagen vom 24. bis zum 26.12., ist vielerorts sehr gering. In Zahlen umgemünzt bedeutet das eine Chance von bis zu 20 % in weiten Teilen des Landes beziehungsweise sogar nur bis zu 10 % in der norddeutschen Tiefebene sowie in den west- und südwestdeutschen Flussniederungen. Oder umgekehrt ausgedrückt: Maximal alle 5 bis 10 Jahre ist in den angesprochenen Regionen mit weißen Weihnachten zu rechnen. Die Zahlen beziehen sich dabei auf das 30-jährige Mittel zwischen 1991 und 2020.
Etwas höhere Chancen hat man naturgemäß in den Mittelgebirgen und im südlichen Alpenvorland mit immerhin 20 bis 50 %. Über 50 % liegt die Wahrscheinlichkeit nur in den Hochlagen der Mittelgebirge und in den Alpen. Dort ist also rein statistisch mindestens alle zwei Jahre durchweg eine Schneedecke zu erwarten. Die höchste Schneesicherheit mit 90 bis 100 % hat man an Weihnachten in den Gipfellagen des Bayerischen Walds und - wenig überraschend - der Alpen.
Aber wie sagt man so schön: Ausnahmen bestätigen die Regel! Vielleicht trotzt der ein oder andere Landstrich an Weihnachten ja doch der Statistik und hüllt sich in ein weißes Kleid. Sobald das Weihnachtswetter innerhalb des Vorhersagehorizonts rutscht, werden wir Sie sicherlich auch an dieser Stelle darüber auf dem Laufenden halten.
Dipl.-Met. Tobias Reinartz
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 06.12.2024 Copyright (c) Deutscher Wetterdienst
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